Pädagogisches Konzept

 

Allgemeines Konzept

Unser Selbstverständnis über das Bild vom Kind orientiert sich an den Grundannahmen des Bildungs – und Erziehungsplanes.

Jedes Kind ist einzigartig und wird mit seinen Stärken gesehen. Die kindliche Entwicklung verläuft vielschichtig und unterschiedlich. Jedes Kind hat seinen individuellen inneren Fahrplan, nach dem es sich entwickelt und daher benötigen sie auch unterschiedlich viel Zeit. Das pädagogische Fachpersonal ist auf diesem Weg Begleiter, Unterstützer aber auch Herausforderer.

Die Natur bietet den Kindern eine vorbereitete Umgebung, in der jedes Kind seine Lern- und Entwicklungspotentiale individuell ausschöpfen kann.

Der Respekt- und liebevolle Umgang mit jedem Kind ist unsere Grundhaltung.

 

Ich bin ein Waldkind, weil…

    • Ich mit meinen FreundInnen einen geheimen Platz erkundet habe

    • Ich an Regentagen gerne in die Pfützen springe

    • Ich stolz auf meine selbstgebaute Hütte bin

    • Ich ganz viele Bäume, Pflanzen, Tiere und Früchte kenne und achte

    • Ich stundenlang eine Ameisenstraße beobachten kann

    • Ich mitbestimmen kann, was an einem Waldtag gemacht werden kann

    • Ich offen für Neues bin

    • ICH EINFACH SO, WIE ICH BIN, WILLKOMMEN BIN

Positives Selbstkonzept

„Ich bin wertvoll, liebenswert, kompetent und verantwortungsbewusst!“

Waldkindergarten Stötten

Diese gesunde Grundhaltung gehört zu einem positiven Selbstkonzept eines Kindes. Die Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts ist eine lebenslange Aufgabe und bildet sich mit den anderen Basiskompetenzen aus. Ein positives Selbstkonzept beeinflusst verschiedene Ebenen eines Kindes. Es bildet zum einen die Basis für jegliches Explorieren der Umwelt und unterstützt in der Bewältigung von Veränderungen und Belastungen. Zum anderen beeinflusst es das physische und psychische Wohlbefinden und wirkt sich auf die emotionalen und sozialen Kompetenzen aus. Dies wird vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen zu anderen Kindern sichtbar. Das Kind erlangt zudem eine positive Grundhaltung gegenüber lebenslanges Lernen und schulischer Bildung.

Die Voraussetzung für die Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes stellen positive und beständige Beziehungserfahrungen dar. Das pädagogische Personal nimmt die kindlichen Signale wahr und reagiert angemessen darauf. Durch dieses Handeln erlebt sich das Kind als liebenswert und selbstwirksam. Eine wertschätzende Haltung der Fachkraft ist dabei unabdingbar!

Durch eine aktive Beteiligung und Mitgestaltung im Alltag erlebt sich das Kind als selbstwirksam und wertvoll.

Die Übernahme von entwicklungsangemessener Verantwortung unterstützt die Entwicklung eines positiven Selbstkonzeptes

Durch das gemeinsame Gestalten eines Portfolios erfährt das Kind positive Aufmerksamkeit und Wertschätzung, da es sich aktiv an der Gestaltung beteiligt und seine Erfahrungen einbringen kann.

Werte

  • Inklusion

Ein inklusives Verständnis und ein respektvoller Umgang miteinander ist bei den Waldkindern selbstverständlich. Alle Kinder unabhängig von Nationalität, Geschlecht oder Art einer Behinderung sind willkommen und angenommen in ihrem Eigensein. Der Wald bietet eine optimale Umgebung, in der sich die Kinder besonders gut spüren und erleben. In der Gemeinschaft lernen die Kinder, dass Vielfalt etwas Normales ist.

Die Kinder werden in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen und Bedürfnissen durch die pädagogischen Fachkräfte begleitet. Darunter fallen auch Kinder, die Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten, chronische Krankheiten oder eine Behinderung aufweisen. Wir fördern die Kinder entsprechend ihrer Individualität und orientieren uns an den Stärken. Unser Alltag ist so strukturiert, dass sich jedes Kind entsprechend seinen Fähigkeiten einbringen kann. Die Gestaltung der Lernprozesse erfolgt ganzheitlich und projektorientiert, damit die Motivation trotz unterschiedlicher Voraussetzungen gefördert wird.

  • Partizipation

In einer demokratischen Gesellschaft müssen sich die Kinder zurechtfinden und verantwortungsbewusst handeln. Dabei ist das Erlernen von Mitbestimmung von Anfang an wichtig. Im Kindergarten geht es dabei vor allem darum, sich als aktives Glied der Gruppe wahrzunehmen und sich darin selbstwirksam zu erleben. Ebenso wichtig ist es aber auch, mit den Bedürfnissen und Meinungen der anderen einen gemeinsamen Konsens zu finden.

Folgende Umsetzung der Mitgestaltung haben wir in unserem Waldkindergarten:

    • Aktiver Akteur der Interaktion: Im Umgang zwischen Fachkraft und Kind bestimmt das Kind den Prozess – gemäß seiner Entwicklung – aktiv mit und erfährt sich dadurch als kompetent (Toilettengang, Anziehen).

    • Mitbestimmung beim Eingewöhnungsprozess: Je nach Wohlbefinden des Kindes wird die Eingewöhnung ausgeweitet. Die Signale des Kindes beim Übergang werden wahrgenommen und es wird auf seine Bedürfnisse eingegangen.

    • Mitbestimmung im Alltag: Wo wollen wir im Wald hin? Mit welchen Themen beschäftige ich mich am Waldplatz? Wer darf mit mir auf die Toilette und was brauche ich, damit diese intime Situation für mich angenehm ist?

    • Übernahme von Verantwortung: Seifendienst, Müll aufräumen,…

    • Mitgestaltung der Spielräume: Die Kinder können im Wald entscheiden, wo und was sie bauen wollen.

  • Familienorientierung

Der Waldkindergarten ist ein Ort der Begegnung, an dem unterschiedlichste Familien zusammentreffen. Damit sich Kinder und Eltern wohlfühlen, wird die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Pädagoginnen vertrauensvoll, wertschätzend und auf Augenhöhe gestaltet. Die Eltern sind die Experten ihrer Kinder und sie tragen dazu bei, dass die Fachkräfte das Kind besser kennen lernen und verstehen.

Information und Dokumentation für einen guten Informationsfluss und Transparenz:

    • Homepage mit allgemeinen Informationen und Ansicht der pädagogischen Konzeption

    • Informationszettel zum Kindergartenstart, zum Thema Zecken, Masern – und Tetanusimpfung, Ausrüstung, Eingewöhnung und Checkliste für den ersten Tag

    • Jahresplan mit Terminen für Feste, Aktionen und Schließzeiten

    • Kita – App für einfachen und schnellen Weitergabe von Informationen

Austausch über das einzelne Kind und seine individuelle Entwicklung:

    • Willkommensgespräch am Schnuppertag des Kindes, um die Einrichtung kennenzulernen und offene Fragen zu klären

    • Anamnesegespräch – und Eingewöhnungsgespräch, für eine gegenseitiges Kennenlernen und Abklären von Erwartungen , sowie Informationen zur Eingewöhnung

    • Wald- und Wiesengespräche / Übergabegespräche, um über den Tag zu informieren

    • Jährliche Entwicklungsgespräche mit dem dem Elternansprechpartner, bei denen über die Entwicklung des Kindes gesprochen wird. Grundlage ist hier die Beobachtung.

    • Elternabende zu bestimmten Fachthemen, Erlebniselternabende im Wald und zum Kita- Start

Gemeinsame Aktivitäten zur Stärkung der Erziehungspartnerschaft von Eltern und Personal:

    • Feste und Feiern mit Eltern und Kindern

    • gemeinsamer Familienausflug

Mitbestimmungs – und Gestaltungsmöglichkeiten der Eltern für eine lebendige Gemeinschaft:

    • Gewählter Elternbeirat, als Vertreter der Elternschaft und ihrer Interessen

    • Gemeinsame Aktionstage und Arbeitseinsätze zur Gestaltung des Waldplatzes

Teamarbeit

Das besondere an der pädagogischen Arbeit im Waldkindergarten ist, dass die Kinder und Pädagoginnen das ganze Jahr draußen verbringen. Das verlangt von den Fachkräften viel Flexibilität, Spontanität und Improvisationstalent. Ein positive Einstellung zum Aufenthalt im Freien, bei jedem Wetter und eine gute körperliche Konstitution müssen gegeben sein, um auch bei widrigen Umständen motivierte Arbeit mit den Kindern zu leisten.

Die freien Gestaltungsmöglichkeiten und das offene Gelände erfordern eine gute Teamarbeit, bei der Jeder eigene Ressourcen einbringt, offen miteinander kommuniziert wird und man sich aufeinander verlassen kann.

Unsere Zusammenarbeit ist von folgenden Leitlinien geprägt:

    • Wir pflegen einen wertschätzenden Umgang miteinander!

    • Wir schenken jedem Teammitglied jeden Tag ein Lächeln und ein nettes Wort!

    • Wir treffen Absprachen und kommunizieren miteinander!

    • Wir sind alle ein Teil des Teams und tragen Verantwortung für das Ganze!

    • Wir gehen achtsam mit der Umwelt, den Mitmenschen und den Ressourcen um!

    • Wir sprechen Konflikte offen an!

Das Team entscheidet situationsorientiert und unter Berücksichtigung der Bedürfnisse und Interessen der Kinder über pädagogische Angebote und Projekte. Meist regt eine Entdeckung in der Natur spontan zur Erkundung an, aus der sich weitere Aktivitäten und Themen entwickeln. Damit die pädagogische Arbeit geplant und reflektiert werden kann, Elterngespräche vorbereitet werden können und Feste organisiert werden können, trifft sich das Team wöchentlich zur Teamsitzung. Viele Aufgaben lassen sich nicht nebenher im Kindergartenalltag organisieren. Daher hat das Personal noch zusätzliche Verfügungszeit für Dokumentationen, Materialbeschaffung, Zusammenarbeit mit Behörden und anderen Institutionen. Teambuildingmaßnahmen, Fortbildungen
und Konzeptionstage können den Teamgedanken zusätzlich weiterbringen und fördern eine professionelle Weiterentwicklung. Eine gute Möglichkeit für den Erfahrungsaustausch bieten auch regelmäßige Regionaltreffen mit anderen Waldkindergärten. Des Weiteren erfolgt eine gute Zusammenarbeit mit der Kindertagesstätte Auerberg- Zwerge.